Camperausbau Peugeot Boxer – Dachlüfter MaxxFan Deluxe

Camperausbau Peugeot Boxer – Dachlüfter MaxxFan Deluxe

30 August, 2025

Den MaxxFan Deluxe habe ich am selben Tag montiert wie die Seitenfenster. Der Dachlüfter ist ein zentraler Baustein für Belüftung und Feuchtigkeitsmanagement: Er sorgt für stetigen Luftaustausch, reduziert Kondenswasser und lässt sich dank Haube auch bei Regen nutzen. Im Folgenden beschreibe ich die Wahl des Geräts, den Einbau (inkl. Abdichtung mit Dekaseal/Decasil) sowie Vor- und Nachteile im Alltag.

Warum der MaxxFan Deluxe?

  • Regenfest: integrierte Haube, Betrieb auch bei Niederschlag.
  • Luft rein & raus: einblasend und absaugend, stufenlos regelbar.
  • Fernbedienung: komfortable Steuerung ohne Aufstehen.
  • Praxisnutzen: ersetzt zu einem gewissen Grad eine Klimaanlage – keine aktive Kühlung, aber spürbar bessere Temperaturen durch Luftbewegung; passt gut zu einem minimalistischen Strom-Setup.

Hinweis: Der MaxxFan ist technisch und konstruktiv eher „US-amerikanisch“ gedacht. Das zeigt sich beim Montageprinzip (siehe unten), das sich von typischen europäischen Dachfenstern unterscheidet.

Unterschied zur Fenster-Montage

Bei den Seitenfenstern greift man mit den Schrauben auf einen Innenrahmen, der von innen gegengehalten wird; zusätzliche Bohrungen ins Blech sind nicht nötig. Beim MaxxFan läuft es anders:

  1. Innen wird zunächst ein Holzrahmen als Unterbau auf das Blech gesetzt und verklebt.
  2. Außen wird der Lüfterflansch aufgelegt; Schrauben werden von oben durch das Blech in den Holzrahmen geführt.

Das Ergebnis ist mechanisch sehr stabil, verlangt aber sauberes Arbeiten beim Bohren und Abdichten.

Position & Vorbereitung

  • Einbauort: direkt hinter dem Fahrerhaus. So bleibt der hintere Dachbereich frei (z. B. für Solarmodule oder ein späteres Dachzelt).
  • Ausschnittmaß: 400 × 400 mm (Standard).
  • Werkzeug: Akkustichsäge; Schnittbereich mit Kreppband markiert.
  • Späneschutz: Innenraum mit Folie abgedeckt und Magnete in die Folie eingelegt, damit Metallspäne haften bleiben und beim Abnehmen nicht ins Fahrzeug fallen.
  • Korrosionsschutz: Schnittkanten sorgfältig grundiert.

Holzrahmen & Abdichtung mit Dekaseal/Decasil

Nach dem Ausschnitt habe ich innen den Holzrahmen (ca. 25–30 mm) auf das Blech gesetzt und verklebt. Für die Abdichtung des Lüfterflansches kam Dekaseal/Decasil (Butyl) zum Einsatz. Wichtig ist hier die Verarbeitung:

  • Ich habe zwei Raupen Dichtstoff mit jeweils ca. 1 cm Durchmesser an der Unterseite des Lüfterflansches aufgebracht und den Lüfter dann aufgesetzt. Damit war der Flansch bereits beim Aufsetzen umlaufend abgedichtet.
  • Verarbeitet wurde der Dichtstoff mit einer hochwertigen Kartuschenpresse (besseres Übersetzungsverhältnis als günstige Baumarkt-Pressen). Das erleichtert gleichmäßige Raupen und sauberes Arbeiten.

Verschrauben & zusätzliche Dichtung

Erst nachdem der Flansch auf dem Butyl lag, habe ich die Schrauben von oben gesetzt, die durch das Blech in den Holzrahmen greifen. Die Schraubenköpfe habe ich zusätzlich mit wenig Dichtstoff versiegelt. Wahrscheinlich wäre das nicht zwingend nötig gewesen, schadet aber nicht und verhindert potenziell, dass sich an den Schraublöchern Feuchtigkeit sammeln kann.

Elektrischer Anschluss (vorbereitet)

Beim Einbau habe ich das 12-V-Kabel zunächst nur in den Innenraum geführt. Der endgültige Anschluss an die Bordelektrik erfolgte später. Der Lüfter selbst benötigt vergleichsweise wenig Energie, was gut zu einem eher schlanken Strom-Setup passt.

Geräusche im Fahrbetrieb (wichtig!)

Ein Punkt, der in vielen Erfahrungsberichten zu knapp kommt: Fahrgeräusche bei Tempo. An meiner Position (hinter dem Fahrerhaus) ist der Lüfter ab ungefähr 90 km/h deutlich hörbar. Grund ist die Konstruktion als Zwangslüfter: Er ist nicht komplett dicht, es strömt immer etwas Luft durch.

  • Dichtsatz nachgerüstet: Das hat die Geräuschkulisse merklich reduziert, aber nicht vollständig beseitigt.
  • Rollo schließen: Senkt den Pegel zusätzlich etwas.
  • Optionale Maßnahme: Vermutlich würde eine Schaumstoffplatte zwischen Rollo und Lüfter weiter dämmen. Das habe ich bisher nicht umgesetzt, halte es aber für plausibel.

Erste Erfahrungen im Stand

  • Luftaustausch: sehr effektiv; spürbar angenehmere Temperaturen und geringere Feuchte, besonders nachts.
  • Betrieb bei Regen: dank Haube problemlos möglich.
  • Optik & Aufbauhöhe: auf dem Dach sichtbar, praktisch aber unkritisch.

Fazit

Der MaxxFan Deluxe ist eine sinnvolle Investition, wenn man auf funktionierende Belüftung und Regentauglichkeit Wert legt. Die Montage ist einfach, wenn man das US-typische Prinzip (Schrauben von oben in den Innenrahmen) berücksichtigt und Butyl sauber in zwei dicken Raupen verarbeitet. Für den Fahrbetrieb sollte man die mögliche Geräuschkulisse ab ~90 km/h einplanen; ein Dichtsatz und das geschlossene Rollo helfen, eliminieren sie aber nicht komplett.

Tipps zum MaxxFan-Einbau
  • Platzierung früh mit Solarmodulen/Dachzelt planen (z. B. vorne hinter dem Fahrerhaus).
  • Ausschnitt 400 × 400 mm, Kanten grundieren (Korrosionsschutz).
  • Späneschutz im Innenraum: Folie + eingelegte Magnete.
  • Holzrahmen innen verkleben (stabile Basis für Schrauben).
  • Butyl (Dekaseal/Decasil) als zwei Raupen à ca. 1 cm unter den Flansch legen.
  • Schrauben von oben durch das Blech in den Holzrahmen; Köpfe optional zusätzlich versiegeln.
  • Kabel zunächst hineinführen; finalen Anschluss später sauber in die Bordelektrik integrieren.
  • Geräusche ab ~90 km/h einkalkulieren; Dichtsatz und Rollo helfen.
  • Kartuschenpresse in guter Qualität verwenden (gleichmäßige Raupen, weniger Kraftaufwand).

Im nächsten Artikel der Reihe geht es um die Elektrik im Detail: Batterieplatz unter dem Fahrersitz, Ladebooster, Wandler und die Planung der Kabelwege.

Andreas Janisch