Camperausbau Peugeot Boxer – Einbau der Fenster von Belluna

Camperausbau Peugeot Boxer – Einbau der Fenster von Belluna

30 August, 2025

Ein entscheidender Schritt beim Camperausbau ist der Einbau von Fenstern. Sie bringen Licht, Belüftung und machen aus dem Transporter erst einen wohnlichen Raum. Wir haben uns nach längerer Recherche für Fenster der Firma Belluna entschieden. In diesem Artikel beschreibe ich die Gründe für diese Wahl, die Besonderheiten beim Einbau und die praktischen Erfahrungen, die wir bisher mit den Fenstern gemacht haben.

Warum Belluna-Fenster?

Auf dem Markt gibt es mehrere Hersteller. Am bekanntesten sind Seitz-Fenster von Dometic, daneben Carbest. Unsere Wahl fiel auf Belluna, und zwar aus drei Gründen:

  • Preis: Sie waren günstiger als vergleichbare Modelle von Carbest oder Seitz.
  • Lieferumfang: Insektenschutz und Verdunkelungsrollos waren bereits enthalten.
  • Optik: Wir haben die dunkelste Variante gewählt. Bei Tageslicht kann niemand von außen ins Fahrzeug sehen – ein praktischer Sichtschutz ohne zusätzliche Folien.

Zusätzlich haben wir an den Seiten bewusst leicht gewölbte Fenster genommen. Die Idee war, dass sie sich besser an die Karosseriewölbung anpassen und das Blech weniger verziehen.

Warum Holzrahmen nötig sind

Belluna- wie auch Seitz-Fenster sind ursprünglich für Caravans und teil-/vollintegrierte Wohnmobile konstruiert. Diese Fahrzeuge bestehen aus Sandwichpaneelen mit rund 30 mm Wandstärke. Bei einem Kastenwagen ist das Blech dagegen nur wenige Millimeter stark. Um die Fenster stabil einbauen zu können, braucht es daher Ausgleichsrahmen aus Holz. Sie gleichen die fehlende Wandstärke aus und sorgen für eine stabile Verschraubung. Später sind sie unsichtbar, erfüllen aber eine wichtige Funktion.

Die Schwierigkeit mit den gewölbten Fenstern

Unsere Fenster haben das Maß 1000 × 500 mm. Wir haben uns für die gewölbte Variante entschieden, was in der Theorie sinnvoll schien, in der Praxis aber einen erheblichen Zusatzaufwand bedeutete.

Die Fenster sind außen gewölbt, innen jedoch gerade. Das führte dazu, dass auch die Holzrahmen im selben Radius angepasst werden mussten. Der Radius beträgt etwa fünf Meter – ein flacher Bogen, aber handwerklich aufwendig. Schon das Anzeichnen ist kompliziert. Ich habe mir dafür eine Schablone ausgedruckt und die Holzteile anschließend per Hand zugeschliffen, da mir keine Maschinen zur Verfügung standen. Das war sehr zeitintensiv.

Im Nachhinein muss ich sagen: Gewölbte Fenster wären beim Ducato/Boxer nicht zwingend nötig gewesen. Mit etwas kleineren Fenstern, etwa 1000 × 450 mm, wären vermutlich auch gerade Fenster ohne großen Verzug passend gewesen. Sogar bei 500 mm Höhe sollte es beim Ducato noch funktionieren, denn die Seitenwände sind relativ gerade. Der Aufwand durch die Wölbung war also im Verhältnis zum Nutzen hoch.

Ein weiteres Problem betraf die mitgelieferten Schrauben. Alle waren gleich lang. Durch den Radius hatten die Innenrahmen aber unterschiedliche Abstände zum Holz. An manchen Stellen waren die Schrauben zu lang oder zu kurz, sodass ich passende Ersatzschrauben verwenden musste.

Der Einbau in der Praxis

Das erste Fenster – das Heckfenster – habe ich noch direkt auf der Straße eingebaut. Es war machbar, aber umständlich: Lärm, lange Trocknungszeiten der Grundierung und die Tatsache, dass das Fahrzeug offen stand. Für die weiteren Fenster habe ich deshalb eine Mietwerkstatt genutzt. Das war deutlich angenehmer: kein Wetterrisiko, bessere Lichtverhältnisse und konzentrierteres Arbeiten.

Für die Ausschnitte habe ich eine Akkustichsäge genutzt. Damit keine Metallspäne ins Fahrzeug fallen, habe ich innen Folie angebracht und Magnete eingelegt. Die Späne blieben an den Magneten hängen und konnten mit der Folie entsorgt werden. Die Schnittkanten habe ich anschließend gründlich grundiert, bevor die Holzrahmen eingebaut und die Fenster eingesetzt und verschraubt wurden.

Erste Erfahrungen

Nach längerer Nutzung ergeben sich folgende Punkte:

  • Dichtigkeit: Bisher keine Probleme, alle Fenster sind dicht.
  • Stabilität: Die Fenster wirken robust und stabil.
  • Sichtschutz: Die dunkle Tönung verhindert tagsüber Einblicke ins Fahrzeug.
  • Rollos und Insektenschutz: Funktionieren, haben sich aber leicht verzogen. Die Verdunkelungsrollos sind „kissenförmig“ nach innen gebogen.

Fazit

Die Fenster von Belluna sind preislich attraktiv und haben den Vorteil, dass Insektenschutz und Verdunkelung integriert sind. Die dunkle Variante sorgt für Privatsphäre. Die gewölbten Fenster sehen optisch gut aus, machen den Einbau aber unnötig kompliziert. Im Nachhinein wären gerade Fenster wahrscheinlich die praktischere Lösung gewesen. Der Mehraufwand durch das Anpassen der Holzrahmen und das Schraubenproblem sollte nicht unterschätzt werden.

Tipps zum Fenstereinbau
  • Fenster wie Belluna oder Seitz benötigen im Kastenwagen Ausgleichsrahmen aus Holz.
  • Gewölbte Fenster passen optisch gut, verursachen aber erheblichen Mehraufwand.
  • Kleinere Fenster (1000 × 450 mm) wären beim Ducato auch als gerade Variante einsetzbar.
  • Radiusarbeiten: Schablone verwenden und viel Handarbeit einplanen.
  • Mitgelieferte Schrauben prüfen – oft nicht für alle Bereiche passend.
  • Erstes Fenster ist auch „auf der Straße“ machbar, komfortabler ist aber eine Mietwerkstatt.
  • Innenraum mit Folie und Magneten schützen, um Metallspäne aufzufangen.
  • Schnittkanten immer grundieren, um Rost zu vermeiden.

Im nächsten Artikel der Reihe geht es um den Dachlüfter MaxxFan Deluxe: warum wir uns für dieses Modell entschieden haben, welche Besonderheiten beim Einbau zu beachten sind und welche Erfahrungen wir im Alltag damit gemacht haben.

Andreas Janisch